#31 Messina 38°11'00.5"N 15°33'39.8"E
(...) Schläpfer war bei der Ein­nahme von Messina und erzähl­te vor Ver­hör die dabei vor­gekom­me­nen Gräuel des Krie­ges. »Ich konnte gleich­gül­tig und gefühl­los den Feind nieder­stechen und nieder­schießen; ich habe dies auch gethan bei der Er­stürmung des Klos­ters St. Mag­da­lena, wo die Hälfte unse­rer Mann­schaft in 1½ Stun­den fiel. Wir hat­ten Be­fehl, alles nieder­zu­ma­chen, keinen Par­don zu geben und auch Nie­man­den gefangen zu nehmen. Nach der Er­stürm­ung wur­den mehrere hun­dert Men­schen, die im Klos­ter be­trof­fen wur­den, nie­der­ge­schos­sen oder den­sel­ben das Bajonet in den Leib ge­steckt. Wir waren wie wüthend. Wo ich aber keinen Befehl hatte, miß­han­delte ich Nie­man­den, außer einem Pfaf­fen, den ich auf­fing und dem Haupt­mann zufüh­ren mußte. Der­selbe war wider­spens­tig; ich ver­setzte ihm ein­ige Kol­ben­schläge – daß war un­nöthig. Den fol­gen­den Tag wurde er kriegs­recht­lich erschos­sen. Zu jener Zeit schätzte ich ein Men­schen­leben gering, auch das mei­nige.« (...)

Ein Raubmord und ein Raubmörder
Appenzeller Zeitung Nr. 155
5. Juli 1862
#31 Messina 38°11'00.5"N 15°33'39.8"E