(...) Schläpfer war bei der Einnahme von Messina und erzählte vor Verhör die dabei vorgekommenen Gräuel des Krieges. »Ich konnte gleichgültig und gefühllos den Feind niederstechen und niederschießen; ich habe dies auch gethan bei der Erstürmung des Klosters St. Magdalena, wo die Hälfte unserer Mannschaft in 1½ Stunden fiel. Wir hatten Befehl, alles niederzumachen, keinen Pardon zu geben und auch Niemanden gefangen zu nehmen. Nach der Erstürmung wurden mehrere hundert Menschen, die im Kloster betroffen wurden, niedergeschossen oder denselben das Bajonet in den Leib gesteckt. Wir waren wie wüthend. Wo ich aber keinen Befehl hatte, mißhandelte ich Niemanden, außer einem Pfaffen, den ich auffing und dem Hauptmann zuführen mußte. Derselbe war widerspenstig; ich versetzte ihm einige Kolbenschläge – daß war unnöthig. Den folgenden Tag wurde er kriegsrechtlich erschossen. Zu jener Zeit schätzte ich ein Menschenleben gering, auch das meinige.« (...)
Ein Raubmord und ein Raubmörder
Appenzeller Zeitung Nr. 155
5. Juli 1862